9 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki
wurde ein Horrorfilm in Japan gedreht.
„Godzilla“ war der Versuch, sich mit
dem Grauen auf einer kulturellen Ebene
auseinander zusetzen
ein Jahr später war er Kult –
und blieb bis heute ……
Störfall Restrisiko
Zehn jahre nach hiroshima
Trat godzilla auf die bühne
Sein heißer rauch verstrahlt
Nein auch noch heute
Ist es nicht allein ein film
Godzillas kalter atem
Strahlte dreißig jahre später
Strahlten bäume büsche häuser
Fielen masten starben menschen
Krachten wolkenkratzer (verliebte sich ein mädchen in amerika?)
Heute 66 Jahre nach hiroshima
heißt es im tv und anderswo
:dass es heute keine schlechte nachricht gab
ist fast schon eine gute
die hoffnung aber hat
ihre niederlage bereits eingestanden
:zu spät zu spät
die wahrheit spricht
eine weitere katastrophe
sechsundsechzig jahre nach
hiroshima war nicht nur gestern: godzilla lebt
die hoffnung meldet sich verzagt
noch einmal und ganz leise
:möge das sterben nicht zu lange weh tun
godzilla ist nicht nur ein horrorfilm
godzilla ist.
niko 18032011
Kurzvita, Niko Skrotzki
„Unter dem Pflaster, ja da liegt der Strand. Komm, reiß auch du ein paar Steine aus dem Sand" (Schneewittchen)
Wer bin ich und überhaupt:
warum ich geboren wurde weiß ich manchmal nicht aber ich bin glücklich darüber, da zu sein.
Geboren 1952 in Lüdenscheid, zum größten Teil aufgewachsen in Dortmund, wo ich Sozialarbeit studiert und bis 1996 auch gelebt und gearbeitet habe.
Bin 1996 vor der Arbeitslosigkeit nach Flöha geflohen und habe mich kurze Zeit später von meiner Familie getrennt.
Heute wohne ich in Leipzig und zwar seit Dezember 1999. Ich werde auf jeden Fall hier bleiben. Diese Stadt mag ich, die Leute hier, meinen Freundinnenkreis, die Gegend und überhaupt: hier habe ich Wurzeln geschlagen.
Ich selbst schreibe seit Jahrzehnten und trete regelmäßig öffentlich auf. Beispielsweise in der„Pfeffermühle", einem über die Grenzen von Leipzig bekannten Kabarett oder in diversen Kneipen und Lese-Cafés. Da ich politisch engagiert bin (attac, Bürger- und Antikriegsinitiativen, Sozialforen), schlägt sich das selbstverständlich auf meine Text nieder. Weil aber, - frei nach Brecht - die Empörung über die Ungerechtigkeit der Welt, die Gesichtszüge verzerrt - suche ich auch nach Worten, die kleine Glücksseligkeiten beschreiben. Also schreibe ich auch über Befindlichkeiten, gelungene und gescheiterte Beziehungen, kurze Begegnungen, die Augenblicke des Glücks beinhalten.
Manchmal blühen Blumen am Ende des Elends und hinter Brandmauern bauen einfache Bauern ihre Bastionen des Glücks ...
Was ich möchte? Lyrik, nicht im Elfenbeinturm sondern Gedichte, mit denen man Fensterscheiben einschmeißen kann. Gebrauchslyrik. Wahrlich, wahrlich wir leben in schlechten Zeiten. Laßt uns deshalb den Strand finden unter dem Pflaster ….
Alle Beiträge von Niko ansehen →