gerecht zu werden
ist keine Sache,
so scheint’s. Doch
wer vermag Wasser- und Fluten-
den Schwaden, Draht- und
Rasenschmiele, Weiche
und Wehrlose Trespe, Weißes
Straußgras von Gemeinem
oder Kamm- und Borstgras
zu unterscheiden? Reit- und
Riedgras, Fuchswedel und
Bärenfellgras, Wiesenschwingel
und Wiesenschweidel? Vom
Honiggras Wolliges
und Weiches von Simsen oder
Binsen? Sieht den Bau
des Halms, Rillen
und Riefen, die ganze Textur
von Blattgrund, -häutchen,
-öhrchen, -scheiden
und -spreiten? Die Eigenart
seiner Neigung im Wind,
sein Verhältnis zu Schatten und
Licht, das Verhalten
bei Tisch wenn der Regen
mal nicht für alle reicht
oder die Suppe versalzen?
Seinen Einfluss auf
den Boden, die Krabbel- und
Kriechwege von Käfern
und Würmern oder
das Geräusch einer Sense
beim Schneiden (vom Sintflug
der Pollen, Duft seiner
Blüten und Ruscheln der Spirren
und Rispen, dem
Geschmack der Ährchen,
den Klonen, Variationen und
Farbtönen des Blattes
beim Pfeifen zu schweigen)?
Und wer es könnte: was
ließe sich so begreifen?
und denken wir daran, was Constantine Samuel Rafinesque-Schmaltz in dem Theaterstück „Einige Nachrichten an das All” erzählt, was ihn Wolfram Lotz erzählen lässt, dass er also eine Sprache sucht, „deren Wörter nicht nur das eine oder das andere bedeuten, sondern die sowohl als auch bedeuten können, die alles zugleich bedeuten”, das also lässt er ihn erzählen, „die Welt in einer Sprache zu beschreiben, die aus Lauten besteht, die nichts und alles zugleich bedeuten können”, und bis an seine Lebensende hatte Rafinesque „114 Quadratmeter Erdoberfläche” erforscht, weil er ja verstanden hatte, „dass die Blumen [einer Art] nämlich bei genauer Betrachtung so gut wie nichts gemeinsam hatten”, völlig unterschiedlich waren, dass also “diese Wissenschaft versucht, eine Ordnung zu vermitteln, die gar nicht vorhanden ist! Dass da was erzählt wird, was gar nicht stimmt, allein deshalb, weil es falsch erzählt wird! Mir ist klar geworden, dass die Wissenschaft im Grunde versucht, das ganze Chaos zu harmonisieren!”,