Sie atmet die Chemie der Ölfarben, das Kobaltblau, das Smaragdgrün, das Rubinrot. Ich sehe sie am Tresen stehen. Sie analysiert mich mit ihrem Blick. Trinkt Espresso, liest Derrida, zersägt John Keats und Paul Celan. Ich schieße einen Apfel von ihrem Kopf und schaue ihr in die Clawdia-Chauchat-Augen. Sie soll die Lichter tanzen sehen. Scharf wie Korallen. Farbe ist ihr Parfum, Asbest ihr mokantes Lächeln.
Ziemlich viele Vergleiche, Bilder und Stimmungen für so eine kurze Textsequenz. Zudem: Auf dem Nachttisch jedes zweiten Mädchens liegen aktuell die unsäglichen Bücherschinken einer Kerstin Gier: Smaragdgrün, Rubinrot, Saphierblau. Allein schon aus dem Grund mag ich die abgegriffenen Farbbilder nicht mehr. Interessant dagegen der Vergleich mit den Chauchat-Augen. Ja, da geht mein Herz auf, da tanzt der Zauberberg, da knallen die Türen!
Beim nächsten Mal bitte kein amuse gueule, ab zur Vorspeise oder gleich zum 1. Gang!