ein tagesrest

warteschleifenbewohner*innen
in fahlem licht doch hoffnungs
voll am küchentisch
und eine träumt
                fünfte sein …
legt eine auf
           vierte sein …
legt eine auf
     dritte sein …
legt auf

noch unveröffentlichtes gedicht –
aus dem gedichtband »glasscherbenspiel«

charlotte
nur eine idee, aber eine schöne. geboren in einem vergangenen jahrtausend und in einem verschwundenen land, lebt charlotte in wachsender befremdung. nach »mein lavendel trägt schwarz« und »ich rede nicht von auferstehung« erschien im jahr 2023 ihr dritter gedichtband »kairologoi - gegen die zeit« im leipziger literaturverlag.

3 Kommentare

  1. Spielt die Geschichte nun draußen oder drinnen? Für meinen Geschmack findet in letzter Zeit eine Diskriminierung des Draußen statt. Wenn die Bewohner der Warteschleife Sternchen sehen, sollten sie doch draußen sein. Also „warteschleifenbewohner*außen“ – oder ist das Sternchensehen im Innenraum ein versteckter Hinweis auf häusliche Gewalt? (Orthographische Gewalt ist es allemal.)

  2. Grauerhob’ne Tage

    Alptraum Schwergewicht
    Sucht sonnige Hanteln
    Die Scheite sind der Flug
    Sanfter Bogen benennt sich um
    Steht aber nicht mehr im Telefonbuch

    Letzte Marge
    Erstes Glück
    Zweiter Platz

    Aufwachhilfe gravitativ
    Saugt sinnige Ängstchen
    Das Brennen ist der Fall
    Zähe Spannung bleibt sich treu
    Ruft modern – wählt nicht mehr Scheibe

    Zweite Hand
    Erstes Stück
    Letzter Satz

    (auch noch unveröffentlicht, aus dem Gedichtband DYSPUJAKA)

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