Der unbändige Wille verzaubert zu werden oder der Wille zum Wahn
Hallo. Mein Name ist Walter Thümler. Ich bin Schriftsteller. Ein paar Bemerkungen.
Verzauberung ist normalhin Auftrag von Schönheit. Aber dahin ist der Weg weit. Es gibt Abkürzungen: Die eine ist der Kitsch und die andere der Wahn. Wahn und Kitsch schließen sich in aller Regel miteinander kurz.
Nicht man selbst sein wollen .. das macht den Wahn und den Kitsch möglich. Der Raum, darin der Wahn operiert, ist das Imaginäre. Darin leben wir jetzt seit zwei Jahren. Mal wieder.
Der Wahn führt zur folgenreichen Umfälschung der Wirklichkeit. Im aktuellen Fall wird aus einem gesunden Menschen ein Kranker, ein Infektiöser, ein Gefährder. Der Wahn webt ein Gespinst, das in sich zwingend logisch ist, aber einen zutiefst unlogischen Bezugspunkt hat. Im Wahn glaube ich, dass das Pferd, das vor mir steht, eine Kuh ist. So hat’s doch in der Zeitung gestanden. Jetzt erleidet das Pferd das Schicksal einer Kuh. Man will das Pferd melken, aber findet kein Euter. Man bleibt trotzdem bei der Behauptung: Das Pferd ist eine Kuh. Schließlich wird das Pferd als Kuh geschlachtet. Man kann aus dieser Vertauschung nicht zurück. Will es auch nicht. Anders wäre die Wirklichkeit wieder die Wirklichkeit, und ich müsste wieder ich selbst sein.
Um aus diesem Wahn nicht herauszufallen, da die Wirklichkeit sich aufdrängt, muss ich ihn pflegen. Für diese Pflege bedürfen wir der Zauberkünstler: Der Leitmedien. Worin besteht unser Wahn konkret: Wir haben uns einreden lassen gegen alle Wahrnehmung und besseres Wissen und vernünftiger Überlegung, dass eine Virus-Erkrankung, mit einer Letalität von 0,2 %, 99 % der Menschen tötet. Darum müssen wir alle schützen, einsperren, schließlich impfen. Unser Wahn begrüßt die Injektion als eine Art Sakrament. Die Injektion stärkt unseren Glauben, dass das Pferd die Kuh ist. Jetzt befinden wir uns im logischen Teufelskreis: Die Medien-Erzählung vom Pferd als Kuh und mein Empfang der Injektion machen meine imaginäre Welt vollkommen. Welt, die inzwischen die Welt der meisten geworden ist. Jeder auf dem Schlachthof lässt sich gern überzeugen, dass das Pferd eine Kuh ist. Erzielt er dadurch doch Gewinne. Außerdem sieht er’s ja täglich im Fernsehen. Pferde sind jetzt Kühe, was aber nicht heißt, dass Kühe Pferde sind.
Der Wahn – in dessen Deckung werden umfassende gesellschaftliche Umbrüche möglich -, dieser Wahn liefert uns und alle unsere Anstrengungen aufgrund der Umfälschung von Wirklichkeit an falsche Adressen aus. Gesunde heißen jetzt symptomlose Infektiöse. Darum dürfen sie nicht mehr am öffentlichen Leben teilnehmen. Klammer auf: Dunkelhäutige dürfen nicht in den Bus. Juden dürfen nicht auf der Parkbank sitzen. Frauen keine Kräuter mischen. Klammer zu. Der Wahn ist eine pseudo-religiöse Aufladung. Darum ist der wahnbestimmte Mensch durch Vernunft kaum ansprechbar, ist unbelehrbar und zu jedem widersinnigen Handeln bereit, läuft mit Mund-Nasen-Bedeckung durch den Wald oder fährt damit Fahrrad, lässt sein Kind mit eben dieser Bedeckung am Strand spielen. Untergehende Systeme verenden im Wahn. Jeder Akteur der Umfälschung macht sich schuldig.
Der Wahn gründet stets auf einer Vertrauenskrise. Eine Gesellschaft, die da, wo Vertrauen gefordert ist, Kontrolle setzt, verliert den Halt, verwandelt gewünschte zwischenmenschliche Nähe in Abstoßung. Da kommt ein ansteckendes Virus gerade recht. Also Abstandhalten, Nicht-Umarmen, kein Händeschütteln. Keine Feiern. Am besten sich isolieren. Jetzt hat die Angst leichtes Spiel. Die wichtigen vertrauensbildenden Maßnahmen bleiben aus. Stattdessen operieren wir – daran sind wir schon lange gewöhnt – mit Überwachungskameras und Bewegungsmeldern. Warn-Apps verraten uns im Umkreis von Kilometern die Anwesenheit von Infizierten und bestimmt bald auch von Ungeimpften, natürlich aber von Triebtätern.Wir schnüren uns zu einem Angstpaket zusammen. Der Wahn findet reiche Beute. Das Imaginäre hat gesiegt. Die Verzauberung schreitet voran.
Natürlich repräsentiert der Wahn stets ein Tüpfelchen Wirklichkeit: Das Pferd und die Kuh haben beide vier Beine, der Virus-Erkrankte kann sterben (0,2 %) usw. Unser Problem ist der Wille zum Wahn. Oder anders herum: Warum hassen wir die Wirklichkeit? Warum wollen wir uns entlassen in ein totalitäres Denken und Fühlen, das da heißt: Die gesamte Weltbevölkerung muss geimpft werden. Das hat man schon irgendwie gehört: Die gesamte Weltbevölkerung muss kommunistisch werden. Die gesamte Weltbevölkerung muss nationalsozialistisch werden. Das Vertauschungsspiel wäre jedem gerne gegönnt, wenn es nicht am Ende zu einer große Zahl von Opfern führte. Erhält eine am Wahn erkrankte Gesellschaft nur durch Krieg oder äußerste Not ihre Freiheit zurück? Fallen ihr erst dann die Schuppen von den Augen, will erst dann der Einzelne wieder er selbst sein?
Sicheres Zeichen der wahngeleiteten Tyrannis: Die Mehrheit geht gegen die Minderheit vor. So etwas würde eine vernunftgeleitete Regierung nie tun. Sie würde sich um gesellschaftlichen Ausgleich bemühen.
„Es ist aber eine gefährliche Seuche“, werden jene nicht müde, zu rufen, die statt des Pferdes die Kuh sehen (meinetwegen ein krankes Pferd oder eine kranke Kuh) und zerstören so Ökonomie und soziales Leben. Sie haben sich eingeklinkt ins pseudo-religiöse exklusive und damit unsolidarische Wohlfühldogma. Man möchte ihnen zurufen: „Die Wirklichkeit ist gar nicht so schlimm. Im Gegenteil, sie birgt die Schönheit, das konkrete Leben und die Tür zum andern.“
Walter Thümler, Februar 2022
Präzise Beschreibung.
Krank ist gesund.
Aber:
Heißt das denn wirklich „in Umkehrung“, dass gesund gesund ist?
„Ist Identität … ?“
Identität ist auch nur eine Relation. Aber eben die (!) Relation, die denknotwendige.
Nichts gegen „weibliche Logik“, …
Es gibt nur ein Glück für alle!