Waage

f.U.G.

Der Silbe [n/r] spalt am Himmel

Das Licht wird aus der Nacht gesaugt

J. W. Rosch
geb. 1967 in Charkiv, lebt in Frankfurt am Main. Gedichte, Prosa, Roman. Bisher bei LLV erschienen: Jokhang-Kreisel. Gedichte und kurze Prosa mit Zeichnungen von Anna H. Frauendorf (2003), Goðan Daginn. Gedichte. Mit Radierungen von Mechthild Mansel (2010).

3 Kommentare

  1. „Starke Magnetfelder sorgen dafür, dass Materie aus der rotierenden Scheibe in stark gebündelten Materiestrahlen – von den Astronomen ‚Jets‘ genannt – mit nahezu Lichtgeschwindigkeit weit ins Weltall hinaus geschleudert wird.“

    (Internetseite)

  2. Und Peh Ya wechselte die Tonart. Er sang von Liebe. Der Wald neigte sich wie ein liebeglühender Schäfer, versunken in die Tiefe seiner Gedanken. Oben aber, eine stolze Jungfrau, fegte eine lichte, schöne Wolke dahin; sie geht vorüber, und lange Schatten schleifen am Boden, düster wie die Verzweiflung. Und wieder wechselte die Stimme. Peh Ya sang vom Kriege, von klirrendem Stahl und stampfenden Rossen. In der Harfe aber erhob sich das Ungewitter von Lungmen; der Drachen fuhr auf dem Blitz daher, die donnernden Lawinen dröhnten durch das Tal. – Verzückt begehrte der Kaiser des Himmels zu wissen, worin das Geheimnis von Peh Ya’s Sieg zu finden sei. „Herr“, lautete die Antwort, „die anderen scheiterten, weil sie nur von sich selber sangen. Ich überließ es der Harfe, frei ihr eigenes Lied zu wählen, und wußte in Wahrheit nicht, ob die Harfe Peh Ya oder Peh Ya die Harfe sei.

    (aus: Das Buch vom Tee)

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