Featuring : Osip Emil’evic / Ossip non gossip, gen. M’scht. : 1910 (lange her)

Der Drache

(Celansche Übersetzung ohne Titel)

[Wahrscheinlich als Markierung des schlechten Gewissens dem Originaltextautor gegenüber]

{=riskante Lesart, zu falsifizieren}

Ist der Reim „plot‘ Gospod'“ übersetzbar?

J. W. Rosch
geb. 1967 in Charkiv, lebt in Frankfurt am Main. Gedichte, Prosa, Roman. Bisher bei LLV erschienen: Jokhang-Kreisel. Gedichte und kurze Prosa mit Zeichnungen von Anna H. Frauendorf (2003), Goðan Daginn. Gedichte. Mit Radierungen von Mechthild Mansel (2010).

Ein Kommentar

  1. Der Drache

    Das Herbstlicht ist ein rostiges Stück Eisen,
    Das fidelt, singt, in meinem Körper wühlt…
    Was sind der Rausch und alle Gaben Krösus‘
    Vor Deiner Gnade blank entwaffnendem Gefühl?

    Ich bin vom Tanz der Schlange wie zermartert
    Und zitt’re vor ihr: mittelschwere Depression,
    Ich will nicht mehr die Gottesgaben meiner Seele,
    Will nicht Verstand, nicht Musen – all das kenn‘ ich schon!

    (…)

    CELANsche letzte Strophe:

    Ich, unnütz, seh‘ dies, hör’s, ich fühl‘ den Schauer,
    Hör’s, seh’s am Abend, vor dem letzten Tag.
    Ich lausche, furchtlos, hinter Kerkermauern,
    Dem Eisen, das da kreischt, dem Wind, der klagt.

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