Vom Tod erwachen

Gemütlich : warm : eingerollt
Auf dem Boden : vom Stuhl gestürzt
Nach zwei Tagen Fieber : Fasten
Ein Süppchen gab mir

Den Rest : den Schuß : Ernüchterung
Als ich aufblicke : eine Traube
Menschen : um mich geschart
Eben noch sah ich sie an ihren Tischen

Sitzen und löffeln : fröhlich : nun
Ziehen sie besorgte Gesichter
Bestellen ein Wasser für mich
Rufen den Krankenwagen : wenigstens

Der Puls soll gemessen werden : ob ich
Epileptiker sei : ich träume : eingerollt
Auf dem Boden : Vater fährt nackt
Auf dem Hometrainer : eine Kamera

Rückwärtsgewandt auf dem Schutzblech
filmt : wie er schwitzt
Am Geschlecht : davon wußte Mutter
Nichts : zumindest sprach sie nie

Davon : ich erhebe und schüttle mich
Leere das Glas und radle davon
Bevor mich die tönende Blaue Blume
vom Krankenwagen küßt

Theodor Holz
geb. in Dresden im Herbst 1989, hab die Wendewirren mit der Muttermilch aufgesogen, Pflastersteine wurden aus dem Bahnhofsvorplatz gerissen und flogen knapp an meinem Kinderwagen vorbei, meine Mutter konnte ihren Beruf als Jungpionierleiterin auf dem Albrechtsberg nicht mehr ausüben, sie nahm an einer Umschulung zur Altenpflegerin teil, während ich brav die Kreuzschule besuchte.

4 Kommentare

  1. Meine Mutter hatte 2 Wellensittiche. Ich kuck rein, auf einmal war nur noch einer drin. Ich dachte mir, wo ist denn der 2. Wellensittich? Alle Fenster waren zu. Er wurde nie gefunden. Aber wir haben da so ne Gastherme, vielleicht ist er an der Gastherme verglüht? Es wurde auch beim Auszug kein Skelett gefunden.

  2. Meiner flog rum, da isser an die Wand geklatscht… meine Freundin stand da mit nem Turnbeutel in der Hand, da isser abgeglitten und in den Turnbeutel geplumpst… in den Turnbeutel der Freundin eingeflogen … … Stunden später hör ich was rascheln, ich denk mir, du blödes Vieh, hättste dich nich eher melden können?

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