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Sonntag, März 29th, 2009schreite wacker dir selber voran
rege folge den regeln
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schreite wacker dir selber voran
rege folge den regeln
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Es ist kein Traum
wenn wir
am Anfang
eines Weges stehn
Den Blick
schon halb
zurückgewandt
als wären wir
noch nicht geboren
Und könnten uns
noch ungezeugt
auf unser Nichts
in einem
unvorhandnem Raum
berufen
Denn auch bis dahin
sind wir nur
gelangt
mit der Erinnerung
an eine lange Nacht
in der noch
keine Sterne brannten
Und nichts
in diesem Dunkel
sich erkannte
weil es sich nicht
unterschied
Bewegungslos
und doch ein Schein
Unmöglichkeit
wie ein Reflex
des Unvorhandenseins
Der zitternd sich gebiert
zu einem einmal Eins
das niemals aufgeht
wie die Sonne
überm Firmament
Der Stufe
die schon eine Treppe ist
hinauf hinab
man kann es
jetzt schon sehn
Es ist ein Traum
wenn wir
den Anfang
eines Wegs erkennen
Es ist ein Traum
wenn wir beginnen
ihn zu gehn
Von der Mitte der neuen Brücke hat er die rechte Distanz. Mit einem Blick erfasst er die ganze Stadt. Und was er mit einem Blick erfasst, zeigen schon die alten Stiche: die Altstadt, den Fluss und über ihn gespannt die Alte Brücke. Sie sind, wie sie immer schon waren. Nur das Schloss scheint im Laufe der Jahre etwas tiefer herabgesunken, als wolle es die Stadt in den Fluss schieben. Vielleicht hatte die Stadt früher einmal oben auf dem Berg gelegen. Vielleicht ist sie aber auch aus dem Wasser gekrochen und drängt nun wieder zurück in ihr Element. Anscheinend ist sie sich immer gleichgeblieben. Nur in der Erinnerung ist alles ein wenig höher. Hinter der Alten Brücke hat der Berg seinen Fuß weit vorgesetzt. Natürlich lässt sich der Fluss nicht ungestraft in den Leib treten. Jedes Jahr setzt er die Stadt unter Wasser.
Der Fluss beherrscht die Szene, mehr noch als das tief hängende Schloss. Ein großes Staubecken scheint der Fluss. Lange Platanen- und Kastanienreihen säumen die Ufer. Die beiden Uferstraßen teilen sich die Hausnummern. Diesseits die geraden, jenseits die ungeraden Zahlen. Der Fluss dazwischen, als Wasserstraße ihre Fortsetzung mit anderen Mitteln.
Die wenig dramatischen Berge beeindrucken keine starke Menschenseele. Die Natur ist hier weder erhebend noch beängstigend. Nicht zu viel Natur, nicht zu viel Stadt, von beidem gerade genug. An diesem Morgen hat sich, von der Morgensonne magisch beleuchtet, zwischen den Bergen eine Nebelwand aufgetürmt.
Links ist ein schmaler Streifen Uferwiese. Hunde werden ausgeführt. Ein paar toben herum, beschnuppern und bespringen einander. Dann laufen sie zu Herrchen und Frauchen zurück. Die werfen etwas und die Hunde scheinen sich zu freuen, dass sie beschäftigt sind. Einer jagt die verschlafenen Schwäne und Enten, die ins Wasser flüchten. Eigentlich müsste ihr Bellen zu hören sein. Doch kein Tierlaut dringt zu ihm herauf auf die Brücke. Ein lebhaftes, aber völlig stummes Schauspiel. Als wäre er taub und würde ein Konzert aufgrund der Mimik und der Gestik der Sänger und Musiker genießen. Eine Kehrmaschine fährt Zickzack über das Gras und fegt die Reste einer lauen Sommernacht zusammen.
Der lange Wiesenstreifen den Fluss entlang ist nach den heißen Sommertagen vergilbt. Es hat lange nicht geregnet. Bis auf den warmen Niederschlag vor wenigen Tagen. Es war ein so wunderbarer Regen, dass selbst die Würmer neugierig wurden und aus dem Boden krochen, wie sonst nur die Touristen zum Feuerwerk kommen an warmen Sommerabenden.
Im Herbst laufen hier die Kinder und lassen ihre Drachen steigen. Unter Jungen artet das wie jedes Spiel zu einem Wettstreit aus. Welcher steigt am höchsten? Vom Wickelholz läuft die Schnur Meter für Meter aus der Hand in die Höhe. Kaum mehr ist der bunte Papiervogel im blauen Himmel zu erkennen. Noch immer rollt die Schnur, hält den steigenden Drachen. Der stolze Junge muss befürchten, dass die Schnur nicht reicht. Da zieht mit einem Mal der Drachen nicht mehr. Er steht am Himmel und schaukelt gemütlich hin und her. Das leichte Gewicht des dünnen Fadens, mit dem der Junge seinen Flieger führt, ist zu schwer geworden.
Aus der Nebelwand lösen sich einzelne Schwaden und schweben über dem Fluss. Sie folgen zögerlich dem Lufthauch, den die Strömung des Wassers auslöst. Sie dekorieren Berg und Gebäude. Indem sie sie verbergen, werden sie erst interessant im magischen Licht der aufgehenden Sonne, das den von Osten kommenden, dampfenden Fluss von innen heraus beleuchtet.
Zwischen den beiden Brücken, zur neuen Brücke hin, weitet sich das enge Tal ein wenig. Die Stadt quillt zwischen den beiden Bergen heraus. Auf diese, sich nach hinten verjüngende Fläche passt nicht allzu viel. Grund und Boden sind kostbar. Die Berge ein klein wenig auseinander geschoben, würde vielleicht helfen. Alles, was zu Füßen der Berge keinen Platz mehr gefunden hat, kann sich nur vor der Stadt in der Ebene breit machen. Alle überschüssige Kraft, alles, was sie nicht in sich behalten kann, schüttet sie aus übers flache Land. Als wolle sie sich, wie ein Fluss ins Meer, in die Welt ergießen. Eine Mauer würde helfen. Dass sie alles in sich behielte und ihre Kräfte staute. Sie würde in sich selbst ertrinken.
Dieser Trichter einer Mündung ist genau der rechte Ort für diese alte, merkwürdige Stadt. Man nennt ihren Namen und meint doch nur diesen Teil. Das widerfährt selbst ihrer großen Schwester. Man sagt New York und meint Manhattan. Gleichbleibend jung ist sie in die Jahre gekommen. Man weiß nicht so recht, wie. Ist sie nun jung oder alt? Die Zeit kann ihr nichts anhaben. Sie durchläuft immer wieder aufs Neue die Phase der jungen Menschen, die sie herlockt, Jahr für Jahr, Jahrhunderte lang. Dass sie von ihr lernen. In Wahrheit taugt diese Stadt am Fluss überhaupt nicht zum Lernen. Still sitzen, während draußen das Wasser in einem fort weiter strömt! Den Jungen raubt sie die Jugend, während sie bei ihr lernen und altern. So hält es sich jung. Das alte Mädchen.
Durch den leichten Nebel kommt ein frühes Schiff. Als es aus seinem Blickfeld verschwindet und unter seinen Füßen in die Brücke einfährt, erwartet er unwillkürlich einen heftigen Stoß.
Überall in der Welt hat dieses romantische Städtchen ihre Vertreter. Es sind die Menschen ohne Herz. Auch wenn es unglaublich erscheint. Geht doch alle Welt davon aus, dass den Besuchern dieses idyllischen Ortes eher noch ein zweites, drittes, viertes und mehr Herzen geschenkt würden. Zumindest, dass ihre Brust schwillt, und sie sich auf tut, und die großen Empfindungen der Liebe einziehen können in ein erweitertes Herz.
Dem ist nicht so! Es ist nicht wie bei Liebenden und Verliebten, die zueinander sprechen: ich schenke dir mein Herz, oder: dein ist mein ganzes Herz.
Nein, es findet kein partnerschaftlicher Austausch der Organe statt. Dass nachher jeder wieder ein Herz besäße. Sonst wäre dieser Ort nur die Krankenstation ungezählter Transplantationen. Es gibt aber keine Revanche Auge um Auge, Herz gegen Herz. Nein, sie geben ihr eigenes ganz und gar selbstlos aus der Brust. Und erhalten keinen Ersatz dafür. Der Gipfel aber ist, dass diese Herzlosen sich für die eigentlich Herzlichen und wahren Herzbegabten halten.
Es existiert ein alter Text, der die Geschichte dieser leidigen Herzverliererei erzählt. Es fängt ganz harmlos an. An einem Sommerabend küsst ein Achtzehnjähriger rote Lippen und goldenes Haar. Nach diesen doppelten Orts- und Zeitangaben werden das Geschehen und der Ort des Geschehens in einem Atemzug genannt: ich hab mein Herz in … verloren. Was weiter noch geschieht mit dem verlorenen Herz, darüber wird nichts gesagt als: mein Herz das liegt am … Strand. Doch dieser Strand ist reine Übertreibung. Er ist nichts weiter als dieser schmale Wiesenstreifen am Flussufer. Das ist das ganze Geschehen. Während lauer Sommernächte geht ab und zu ein Herz verloren. Unbemerkt, wie eine Sternschnuppe leise am Nachthimmel fällt. Die Herzen liegen dann wohl einfach so herum und werden keiner weiteren Verwendung zugeführt.
Dieser Tort, den die Stadt den Herzlosen, oder diese sich selbst antun, treibt die Entherzten nicht zur Verzweiflung, vielmehr bedeutet ihnen die Hergabe ihrer Herzen ein großes und höchstes Glück. Schon allein die Möglichkeit, hier sein Herz verlieren zu können, lässt dasselbe höher schlagen. Dabei nehmen sie sich einiges heraus und schrauben Gedenk-, Dank- und Votiv-Tafeln an die Mauern, sie ritzen Zeichen in Bänke und Bäume, um ihre Herzensangelegenheit öffentlich und dauerhaft zu machen. Sie wollen es jedem singen: „Ich hab mein Herz verloren!“, ob er es hören will oder nicht. Ein wenig lästig können sie damit werden, doch wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über. Obwohl sie im Grunde harmlos sind, fragt sich der gesunde Menschenverstand, ob sie noch ganz bei Trost sind.
Doch was sollten diese Unverständigen gescholten und dazu angehalten werden, wieder zur Vernunft zu kommen, ausgerechnet von denen, die noch im Vollbesitz ihrer Herzen sind. Denn die Herzhaften sind die wahrhaft Unglücklichen, weil sie noch ihr Herz und noch nicht geliebt haben.
Wie auch immer! Mit Herz oder ohne. Grundsätzlich kann ja nichts wirklich verloren gehen. So sagt es der Satz von der Erhaltung der Energie. Und diese Herzlosen jammern ja nicht nur nicht, sie jubilieren sogar.
So bliebe zuletzt noch zu fragen, ob sie, die Jubilierer, ihre Herzen nur in der oder gar an die Stadt selbst verloren haben. Vielleicht wird dies alles seitens der Stadt sogar plan- und generalstabsmäßig, gewissermaßen attentatsmäßig und in großem Stil geplant und durchgeführt. In diesem Falle wäre zu fragen, ob die Stadt außer dem Ort der Handlung, sogar selbsttätige Ursache, nicht nur der Grund und Boden, sondern darüber hinaus die Bedingung der Möglichkeit eines solchen organraubenden Vorgangs überhaupt sei?
Ägypten hat seine Pyramiden, Dresden sein Grünes Gewölbe. Diese Stadt muss eine Herzkammer haben, einen tesoro cordiale. Sie liest alle in einer milden Sommernacht verloren gegangenen Herzen auf und trägt sie in ihre Herzenkammer.
Zu guter Letzt sind die Herzlosen in alle Welt verstreut. Man findet die spietati in Nord und Süd, Ost wie West, nah und fern. Andern Orts, wo sie ihr wirkliches Leben leben, führen sie sich dann seltsam normal auf. Denn es ist anstrengend und lästig, jeden Tag verliebt zu sein. Von dieser Last befreit sie dieses Städtchen, indem sie sich ihrer Herzen annimmt. Sie lässt die Jungen die Liebe lernen. Und wenn sie aus geliebt, schickt sie sie weiter auf ihrem Lebensweg. Denn das Stadt-Städtchen will keinen für immer bei sich haben. Aber es verlangt seinen Blutzoll. So schlägt ihr Puls seit Jahrhunderten. Die Stadt ist ein wahres Ungeheuer. Das gehört ersäuft, bevor die jungen Menschen in ihrem Jubel ertrinken, wie junge Frösche ersaufen, wenn sie nicht wissen, dass sie keine Kaulquappen mehr sind.
Tür auf
Vom eignen Horizont die Tür auftreten – und sehn : es war ein Irrtum anzunehmen die Tabus würden rar. Die äußeren vielleicht, das wohl. Doch da sind innere, die wachsen wie Lianen und schnüren die Gedanken zu spindeldürren Würsten, die sittsam aufgereiht im Schaufenster der Krämer liegen.
Tür zu
Das Geheimnis
so sagt das Wort
ist erfüllte
eingetroffene Wahrheit
auf dem Heimweg
Das Geheimnis
bezeichnet den Ort
aus der Ferne
das Ziel
die Antwort
Kehrt sie zurück
mit Lichtgeschwindigkeit
durch gewölbte
schillernde Linsen
in das Okular
Durch das endlos
gekrümmte Rohr
in das Gehör
der in die Stille
starrenden Sehnsucht
Das Geheimnis
sagt man doch
muss auf diesem Wege
entrissen werden
der Dunkelheit
Das Geheimnis
so scheint es
in der Frage
zu liegen
kommt nicht ans Licht
Es lodert fern
in angstvollen
gierigen
und tödlichen
Augen
Draht : Eisen : Motorengeräusch
hier bin ich & bleibe
ein Steinchen : das gemahlen wird
zu Staub : neu zusammengemischt
aus Erde & Wasser : ich sehe
den Himmel wie einen Fetzen Stoff
der im Wind flattert : am Morgen
gibt es kein Heute : die Zeit
verdichtet sich zu einem Zwerg
der ums Feuer tanzt & schreit : ach wie
gut : daß niemand scheißt : ich
hole dich : ich hole dich : du
abgezehrter Königssohn
Ab-&-Göttisch
Wenn es Dich nicht gäbe,
müßte ich Gott bestrafen
wegen Unterlassung,
wenn es ihn gäbe.
Dunkles Glas.
Türklinken, des Lichts…,
die Mauer.
Café, Schnee…
Doch das andere
überwiegt.
Todesangst und Langeweile,
eine Kur wird
exerziert.
Rede ist Lebensform,
saeculum obscurum. Im
Schnarchen, Papierrascheln,
Spucken. Im
Trigeminus,
Medusenscheuer
Gänsekiel.
die zweite runde nähert sich der runde – noch 15 tage, bis sie sich schließt … und im april schütteln wir das sieb für die gedruckte ausgabe.
im sommer
hat mir die sonne
die haut getönt, die hat
meine seele gewärmt
im sommer
hat mir die sonne
die haut getönt, die hat
mir die haut
im sommer
verbrannt, die augen
verblitzt, ich glaub
es wird jetzt zeit
im sommer schon
mach ich mich
auf den weg, bevor
ich blind werde
such ich mir
andre freunde
lass den herbst
durch alle zeiten
fallen und im winter
nicht an den frühling
denken und im frühling
auf den sommer warten
denn im sommer
treff ich sie wieder
die alte haut, eine
neue freundschaft ?
Das Zimmer liegt nun ganz im Gras. Darinnen ein Brief; am Abhang hinterm Stadion nicht weit entfernt davon versammeln sich noch immer jugendliche Musiker. Die Kachelöfen der Stadt sind fast alle wieder in ihre Kacheln zerlegt, aber die Materie besteht nach wie vor aus Atomen. Von Zeit zu Zeit steigt Rauch auf.
Die Tage entfalten sich wie Halme, die zum Himmel streben. Von Zeit zu Zeit wird einer hinzugefügt. Müssen welche ausfallen, dann sieht sich der Mond genötigt, sein Auge zuzudrücken. Unter der Stadt fließt es und strömt. Das alltägliche Leben entwickelt sich und sucht immer neu nach wilder Wärme für sein Glück. Brownsche Bewegung; manchmal wird ein Gedanke sichtbar.
Dann knistert es leise in diesem Zimmer. Dann beginnen einige der benachbarten Schließzylinder unmerklich zu vibrieren, in anderen erwacht die unerklärliche Sehnsucht, einmal zu Kegeln zu werden. Das Zimmer liegt natürlich noch im gleichen Haus, aber das Haus ist ein anderes geworden. Einige der Bewohner sind weggezogen und haben ihren Platz für Neuankömmlinge frei gemacht, andere wohnen noch immer darin. Sogar Kinder. Nur das Zimmer mit dem Brief…
wie ein Ritterschlag; empfängst
du ihn zweimal, dann
gehörst du zwei Reichen an.
Mittwoch, 12.06.91
1. Ein Mann und eine Frau versuchen, zusammen zu leben.
2. Ein Student läßt von seinem Studium und wendet sich der Familie zu.
3. Ein exakter Wissenschaftler löst sich von seinem Fach und wendet sich dem Gegenstand der menschlichen Seele zu.
4. Ein glücklich aufgewachsener Sohn befreit sich aus den Armen seiner liebenden Mutter, um sich der Welt zu öffnen.
5. Ein den Extremen verhafteter Junge wird in seinem Kampf mit der Sexualität von der Liebe überfallen, ausgeraubt und beginnt allmählich, erwachsen zu werden.
6. Ein sich der Macht seiner Subjektivität bewußt werdender Mann erkennt den Zerstörungsdrang seines Ego und kämpft um Weichheit.
7. Eine Frau schaut die Natur *** und realisiert Macht ohne Herrschaft.
8. Ein der Kunst verpflichteter Mensch sucht nach Menschlichkeit und kommt nicht umhin, sich von den Fesseln falscher Form zu lösen.
*** x O y – es
(hrsg. v. K.v.Jop)
Blau steigt ein Sturzflug zum Himmel
Hell glimmt ein Reststern im Raum
Erdanziehung, wohin das Auge auch blicken mag
Die Kinder schlafen noch. Am Abend war
der Kosmos voller Gangster: Mafiosi
im Freund-Feind-Land, sympathische
Dilettanten Kraft eigener Wassersuppe.
Die Kinder schlafen noch. Am Abend
bog sich die Zeit hinter der
Mattscheibe zu einer ewigen Ästhetik
lachender Gehirne zusammen.
Die Kinder schlafen noch. Am
Abend quillt wieder Alltag
aus den Suppenschüsseln dieser Welt,
werden Maßstäbe gesetzt für die Zukunft.
Die Kinder schlafen noch: der Rhythmus
ihrer Träume ist ein Muster im
Hochfrequenzbereich, noch sind die
Jamben & Trochäen nicht geschieden.
Die Kinder schlafen noch. Am
Morgen wispern die Neuronen
unbemerkt von allen Augen, was
Lippen demnächst zeigen werden.
Die Kinder schlafen noch. Am Morgen
eines neuen Tages, im Glockenspektrum
ganz gewöhnlichen Lichts wird die Sprache
urplötzlich ein Gesicht bekommen.
Die Kinder schlafen noch. Am Morgen wird
was einmal war aus den Fesseln seiner Form
steigen & mit der Freundlichkeit eines Lächelns
die abstrakte Schönheit endlich konkret werden lassen.
Ihr habt
Wasserwerk
gesagt
Und unterm
Feuerwerk
Tränen
vergossen
Wie Raketen
schossen sie
aus euren
Augen
In den
Nachthimmel
stiessen sie
Und fielen
ins Meer
In die
leuchtende
Brandung
Die sich selbst
ihre
Antwort gibt
Und das
Gesagte
am Ufer
zurücklässt
männer sind wie
frauen also
tierchen die
gefallen müssen
erhalten die
art
und weise ist
verzeihlich auch
gedicht
- Na und, was soll da Schlimmes sein?
“L’ennui, mein Freund, so blüht die Lilie…”
- Ich hasse es, wenn Mode teilt:
Da bin ich lieber in Familie,
Wo ich in Ruhe… – “Wieder Dichtung.
Lass gut sein, Lieber, deine Richtung
Wählst du dir selbst; ich find nur schade -
Hej Lenski, weißt du, was mir gerade
Einfällt: Zeig sie mir, dein Fräulein -
Auch ich möchte den Felsen sehen,
Von dem her deine Reime wehen,
Stell’ mich dort vor.” – Du scherzest. – “Nein.”
- Sehr gern. – “Und wann?” – “Von mir aus, gleich.
Gastfreundlich offen ist ihr Reich.